«River of Death» von Alistair MacLean

Ein geraubter Schatz, finstere Nazischergen und eine versunkene Stadt im Amazonasgebiet. Der Abenteurer John Hamilton wird von einem zwielichtigen Millionär angeheuert, um einem uralten Mythos hinterherzujagen. Eine bunt zusammengewürfelte Truppe bricht zu einer waghalsigen Expedition in ein Gebiet, das nicht nur von Anacondas sondern auch von Kannibalenstämme bevölkert wird.

Der schottische Schriftsteller Alistair MacLean hat mit «Die Kanonen von Navarone» und «Where Eagles Dare» eine Handvoll Klassiker im Action-Genre verfasst, die auch durch gelungene Verfilmungen einiges an Bekanntheit erlangt haben. «River of Death» gehört leider nicht dazu. Weder als Buch, noch als Verfilmung. Schade, denn die Idee hätte genug Stoff für ein gutes Abenteuer gegeben.

Leider nimmt der sehr kurze Roman nach einem stimmungsvollen Start sehr schnell ab. Die Figuren bleiben allesamt sehr flach und eindimensional und die abenteuerliche Reise ins Amazonasbecken ist erschreckend spannungsarm. Ab der Hälfte des Buchs verschärft sich der Eindruck, als wäre eine grobe Zusammenfassung der Geschichte etwas ausgeschmückt worden. Plötzlich fehlen Beschreibungen, Charaktere verlieren jegliche Bedeutung und werden oft seitenlang nicht mehr erwähnt und der «grosse» Showdown wird auf den letzten 15 Seiten abgehandelt, als wäre er ein notwendiges Übel, das halt noch erzählt werden muss. Lange aufgebaute Konfrontationen und Intrigen werden teils in einem Nebensatz völlig unbefriedigend zu Ende gebracht. So verkommt «River of Death» leider zu einer grossen Enttäuschung.